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11.11.2022

PRESSEMITTEILUNG Umsetzung der Ausbildung droht zu scheitern: Kostenträger müssen bei der Finanzierung der Ausbildung zur Pflegeassistenz nachjustieren

Berlin, 11. November 2022 – Die Finanzierung der Anfang November gestarteten Pflegefachassistenzausbildung in Berlin ist für die stationären Pflegeeinrichtungen nicht gänzlich sichergestellt. Das Angebot der Kostenträger deckt nur den gesetzlichen Finanzierungsauftrag, jedoch nicht die Refinanzierung der Mehrkosten der Ausbildung. Dies geht zu Lasten der Träger und gefährdet die Umsetzung der Ausbildung für alle Versorgungsbereiche.


Seit dem 01. November 2022 ist die Pflegefachassistenzausbildung in Berlin gestartet. Vor dem Hintergrund grassierenden Fachkräftemangels sowie der ab dem 01. Juli 2023 geltenden bundeseinheitlichen Personalschlüssel für stationäre Pflegeeinrichtungen wird diese neue Berufsgruppe dringend benötigt. Im Koalitionsvertrag auf Bundesebene wurde eine Vereinheitlichung der bislang durch die Länder geregelten Pflegehelfer- und Assistenzberufe einschließlich einer gemeinsamen Finanzierung von Bund und Ländern vereinbart. Die Bundesebene ist nun aber auch in der Pflicht, diese bundesrechtliche Vereinheitlichung der Assistenzausbildungen zügig umzusetzen.


„Neben dem fehlenden Umsetzungswillen auf Bundesebene müssen wir in Berlin feststellen, dass die Finanzierung der Pflegefachassistenzausbildung immer noch nicht gänzlich sichergestellt ist“, betont Marc Schreiner, Geschäftsführer der Berliner Krankenhausgesellschaft. „Dabei hat sich auch die Landesebene ‘eine konsequente Umsetzung der Pflegefachassistenzausbildung‘ selbst auferlegt. In der Finanzierung der Ausbildung in Pflegeeinrichtungen müssen nun auch wie im Krankenhaus alle Ausbildungskosten abgebildet sein.“


Die Kostenträger haben Mitte Oktober einen Refinanzierungsvorschlag vorgestellt, der jedoch nur den zwingend gesetzlich vorgeschriebenen Finanzierungsauftrag abdeckt. Für die Mehrkosten der Pflegeassistenzausbildung, bspw. Kosten der Koordination der Praxiseinsätze, Sachaufwand- und Gemeinkosten, müssen die Träger selbst aufkommen. Der Minimalansatz der Kostenträger führt jegliches Bekenntnis zur Stärkung der Pflege ad absurdum.


„Kommen die Kostenträger und das Land Berlin ihren Verpflichtungen und Ankündigungen nicht nach, droht die Umsetzung der Pflegefachassistenzausbildung und damit die Entlastung der Pflegefachkräfte zu scheitern“, warnt Schreiner. „Wir fordern die Kostenträger für die Vergütungsverhandlungen mit den Pflegeeinrichtungen auf, die gleichen Kostenbestandteile für stationäre Pflegeeinrichtungen zu refinanzieren, die auch für die Krankenhäuser refinanziert werden - schließlich bieten sie die gleiche Ausbildungsleistung an.“


Kontakt:


Barbara Ogrinz
Pressesprecherin und Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Berliner Krankenhausgesellschaft e. V. - Hallerstraße 6 - 10587 Berlin
Telefon: 030 330 996-16, mobil: 0151 21229701
E-Mail: ogrinz@bkgev.de
www.bkgev.de
www.pflegejetztberlin.de
www.klinikoffensive.de



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