Hitzeschutz ist Gesundheitsschutz
21.05.2025

Am 4. Juni 2025 steht der Hitzeaktionstag ganz im Zeichen eines klaren Appells: „Deutschland hitzeresilient machen – wir übernehmen Verantwortung.“ Auch die Berliner Krankenhäuser setzen sich für mehr Hitzeresilienz ein.
Der Klimawandel ist in Berlin längst spürbar: Die Sommer werden heißer und trockener. Berlin ist sogar Hitze-Spitzenreiter: Laut DWD-Sommerbilanz war die Metropole im Sommer 2024 das wärmste deutsche Bundesland. Hitzetage, also Tage, deren Durchschnittstemperatur bei mehr als 23 Grad liegt, werden weiter zunehmen. Hitze gehört damit zu den aktuell größten klimabedingten Gesundheitsrisiken für die Menschen in Deutschland.
Hitzeschutz als gemeinsames Ziel
Die Berliner Krankenhausgesellschaft ist Partner des Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, der Ärztekammer Berlin und KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. Die BKG unterstützt Krankenhäuser und stationäre Pflegeeinrichtungen bei der Umsetzung von Hitzeschutzmaßnahmen.
Das ist wichtig, denn Krankenhäuser und stationäre Pflegeeinrichtungen müssen hitzeresilient werden, um sowohl Patientinnen und Patienten als auch Personal zu schützen. Die Auswirkungen extremer Temperaturen machen auch vor den Krankenhaustüren nicht halt. Überhitzte Innenräume sind für bereits geschwächte Patientinnen und Patienten besonders gefährlich. Die medizinische und pflegerische Versorgung muss sich auf qualitativ und quantitativ veränderte Herausforderungen einstellen. „Hitzefrei“ gibt es für Klinikpersonal nicht. Patientinnen und Patienten müssen rund um die Uhr, an sieben Tagen der Woche betreut werden. Dabei führt Hitze laut DAK–Pflegereport bei 17 Prozent der Pflegekräfte dazu, dass sie die von ihnen erwartete Arbeit nur mit Mühe schaffen. Auch hier muss demzufolge Hitzeschutz ansetzen.
Maßnahmen für den Hitzeschutz: Ein gemeinsames Konzept
Als sofortige Reaktion auf längere und stärke Hitzeperioden hat die Initiative unter Mitarbeit der Krankenhäuser schon im Jahr 2022 Informationen und Schulungsmaßnahmen zum Hitzeschutz zusammengestellt sowie den Musterhitzeschutzplan Krankenhäuser erarbeitet und zur Umsetzung empfohlen. Dieser Plan enthält konkrete Maßnahmen:
- Benennung einer für den Hitzeschutz verantwortlichen Person.
- Anpassung der Behandlungspraxis und des Arbeitsschutzes.
- Temperaturreduktion in Innenräumen.
- Gezielte medizinische Überwachung besonders gefährdeter Patientinnen und Patienten.
Hitzeschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Krankenhäuser dürfen bei der Umsetzung von langfristigen Maßnahmen zur mittel- und langfristigen Anpassung nicht allein gelassen werden. Damit Gebäude und Ausstattung der Krankenhäuser und stationären Pflegeeinrichtungen hitzefest gemacht werden kann, benötigen die Häuser ausreichende Investitionen. Denn Hitzeschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Politik muss die finanziellen Rahmenbedingungen schaffen, damit die Gesundheitsversorgung auch bei extremen Wetterlagen gesichert bleibt.
Links und Downloads
Kampagne „Bärenhitze“
Bei der Kampagne „Bärenhitze“ steht die Aufklärung und Prävention bezüglich der Gefahren extremer Hitze im Fokus. So soll die Bevölkerung gesund und sicher durch den Sommer gebracht werden. Die „Bärenhitze-Informationskampagne“ wurde federführend vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege und in Kooperation mit dem Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin organisiert.
Der Flyer „Bärenhitze“ machen Gesundheitssenat und das Landesamt für Gesundheit und Soziales auf richtiges Verhalten bei extremen Temperaturen aufmerksam. Die Berliner Krankenhausgesellschaft hat den Flyer ihren Mitgliedern zur Verfügung gestellt.
In diesem Jahr gibt es auch einen neuen „Hitze Warner“-Aufkleber, der unter dem Motto „Bärenhitze – Berlin bleibt cool“ vor hohen Temperaturen warnt. Bei mehr als 28°C wechselt der Aufkleber die Farbe – von schwarz zu rot.
Musterhitzeschutzpläne
Anlässlich der „Fortschrittskonferenz zum Hitzeschutzplan für Gesundheit“ am 24. Mai 2024 hat das Bundesministerium für Gesundheit eine Bundesempfehlung „Musterhitzeschutzplan für Krankenhäuser“ veröffentlicht. Diese Empfehlung basiert auf dem „Musterhitzeschutzplan für Krankenhäuser“ des Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin.