Fachkräftesicherung

Gemeinsam die Pflege in Berlin stärken
Foto: DRK Kliniken Berlin

Berlin benötigt zusätzliche 10.000 Pflegekräfte in Vollzeit bis 2030. Die BKG unterstützt Krankenhäuser bei dieser und weiteren vielfältigen Herausforderungen.

Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen, insbesondere in der Pflege, droht in den kommenden Jahren ein entscheidender limitierender Faktor in der Versorgung zu werden. Bereits heute ist deutliche Reduktion des Versorgungsangebots in Teilbereichen zu spüren. Zur Bewältigung des Fachkräftemangels benötigen die Krankenhäuser die Unterstützung durch die Politik, den Gesetzgeber und die Krankenkassen. Die Rahmenbedingungen müssen so gestaltet werden, dass der Personalbedarf dauerhaft gedeckt werden kann. Zentrale Bausteine dafür sind der Ausbau der Ausbildungskapazitäten, tragfähige Lösungen im Bereich der Zeitarbeit, eine stärkere Berücksichtigung des Qualifikationsmixes sowie die Anwendung der Pflegepersonalregelung (PPR 2.0 als bedarfsorientiertes Instrument anstelle von starren Pflegeuntergrenzen. Die BKG trägt dazu bei, mehr Menschen für die Ausbildung und die langfristige Tätigkeit in Gesundheitsberufen zu gewinnen. Notwendig hierfür sind Maßnahmen, die die Krankenhäuser ohne einen durch den Gesetzgeber geschaffenen Rahmen nicht umsetzen können. Politik, Gesetzgeber und Krankenkassen müssen Krankenhäuser unterstützen.

Rahmenbedingungen für gute Pflege schaffen

Mit der Pflegepersonalmessung PPR 2.0 richtet sich der Personaleinsatz konsequent am tatsächlichen Pflegebedarf der Patientinnen und Patienten aus. Damit wird ein wichtiger Schritt weg von starren Vorgaben wie den Pflegepersonaluntergrenzen vollzogen. Zugleich entsteht die Chance, Krankenhäuser von einem erheblichen bürokratischen Aufwand zu entlasten: Die bisher erforderliche Parallelführung von PPR- und PpUG-Dokumentationen bindet wertvolle Ressourcen, die dringend in der direkten Versorgung benötigt werden.

Die PPR 2.0 liefert klare Richtlinien für Pflegezeitbedarf und Personalausstattung und trägt damit zur Entlastung der Mitarbeitenden sowie zur Attraktivität des Pflegeberufs bei. Um die Qualität der pflegerischen Versorgung weiter zu steigern und dem Fachkräftemangel wirksam zu begegnen, sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich: der konsequente Abbau überflüssiger Berichtspflichten und die praxisnahe Festlegung des Qualifikationsmixes innerhalb der Pflegeteams.

In die Zukunft investieren und Fachkräftemangel beseitigen

Die Pflege steht aktuell vor weitreichenden gesetzlichen Neuerungen, die die Versorgung nachhaltig stärken. Das Pflegebefugnisgesetz (BEEP) soll es Pflegefachpersonen künftig ermöglichen, bestimmte heilkundliche Leistungen eigenverantwortlich zu übernehmen, was ihre Profession stärkt und die Attraktivität des Berufs erhöht. Gleichzeitig muss die Umsetzung praxisnah und bürokratiearm erfolgen: Übermäßige Dokumentationspflichten dürfen nicht den Mehrwert dieser Befugniserweiterung aufzehren.

Mit dem Pflegefachassistenzgesetz entsteht ein eigenständiges Berufsbild, das eine niedrigschwellige Ausbildung bietet und gleichzeitig Durchlässigkeit zu einer späteren Pflegefachqualifikation bietet. Entscheidend ist, dass diese Ausbildung tatsächlich als Sprungbrett in die Pflege genutzt wird und dass die Kliniken einen klaren Umsetzungsrahmen für den Qualifikationsmix verfügen, der es ermöglicht, verschiedene Pflegeberufsbilder – von Assistenz über Fachkraft bis zur akademisierten Pflege – strukturiert einzusetzen und Teams effizient zu gestalten.

Für die Fachkräftesicherung ist neben der Stärkung der Pflegeausbildung auch die Gewinnung ausländischer Pflegekräfte erforderlich. Hier setzt sich die BKG für eine dringend benötigte Entbürokratisierung ein.

Unsere Kampagne für mehr Nachwuchsgewinnung und mehr Pflegekräfte: #PflegeJetztBerlin

Pflege muss auf regionaler Ebene gestärkt werden. Deswegen arbeiten wir mit der Kampagne #PflegeJetztBerlin seit 5 Jahren engagiert und als wichtiger pflegepolitischer Akteur an Projekten zur Pflegestärkung und zur Gewinnung und dem Verbleib von Pflegekräften in der Metropolregion Berlin.

Zentraler Baustein der Kampagne ist die Nachwuchsgewinnung. Viele Ausbildungsplätze in der Pflege bleiben unbesetzt, obwohl der Bedarf an Pflegefachkräften in Berlin stark wächst. Deshalb machen wir den Pflegeberuf dort sichtbar, wo Berufsentscheidungen entstehen – in den Schulen. Mit der Kampagne #PflegeJetztBerlin und Projekten wie den Ausbildungsbotschaftern/-innen  (Verlinken ) bringen wir authentische Einblicke in Berliner Klassenzimmer, schaffen früh Orientierung und wecken Interesse an einem Beruf, der vielfältige Perspektiven bietet. So stärken wir langfristig den Pflege-Nachwuchs in den Kliniken.

www.pflegejetztberlin.de

Berliner Krankenhausgesellschaft empfiehlt Mustervertrag zur Arbeitnehmerüberlassung

Gemeinsam gehen die Krankenhäuser in Berlin gegen ein weiteres Ausufern von Zeitarbeit vor. Denn Zeitarbeit ist mittlerweile ein Risiko für gute Versorgung. Der Fairness-Vertrag der BKG kann Bezahlbarkeit sichern und Qualitätsanforderungen erhalten.

Verwenden Sie bitte stets die aktuellste Version des Mustervertrages. Aufgrund von Weiterentwicklungen kann es Änderungen im Vergleich zur Vorgängerversion geben.

BKG-Musterrahmenvertrag Zeitarbeitnehmerüberlassung_aktuelle Version_Stand 01_2025 als pdf Datei
Anlage_BKG-Musterrahmenvertrag Zeitarbeitnehmerüberlassung
BKG-Musterrahmenvertrag Zeitarbeitnehmerüberlassung_aktuelle Version_Stand 01_2025 als Word Dokument
Anlage_BKG-Musterrahmenvertrag Zeitarbeitnehmerüberlassung